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Musik Leben

Imagine all the people

Yoko Ono hat schon vor eini­ger Zeit die Rech­te sämt­li­cher John-Len­non-Solo­songs zur Ver­fü­gung gestellt, auf dass sie von nam­haf­ten Künst­lern geco­vert und zu Guns­ten von Amnes­ty Inter­na­tio­nal online ver­kauft wer­den kön­nen. Die Idee ist natür­lich inso­fern bril­lant, als durch den Onlin­ever­kauf die gan­zen Kos­ten­fak­to­ren wie Press­werk, Ver­trieb und Ein­zel­han­del völ­lig ver­nach­läs­sigt wer­den kön­nen. Zuletzt haben z.B. R.E.M. (in Ori­gi­nal­be­set­zung) „Dream #9“ geco­vert und Green Day „Working Class Hero“. Ers­te­res ist (wie zu erwar­ten war) ziem­lich fan­tas­tisch gewor­den, letz­te­res eher grenz­wer­tig. Da aber auch zuletzt schon die Manic Street Pre­a­chers an dem Song schei­ter­ten, könn­te man sich viel­leicht dar­auf eini­gen, dass „Working Class Hero“ schon im Ori­gi­nal nicht zu den bes­ten Len­non-Songs gehört.

Aus der Sicht deut­scher Musik­fans beson­ders inter­es­sant sind viel­leicht die hei­mi­schen Bands, die sich an dem Pro­jekt betei­li­gen: Tokio Hotel haben es tat­säch­lich geschafft, eine gar nicht mal so unspan­nen­de Ver­si­on von „Instant Kar­ma“ auf­zu­neh­men, und auch MIA. ret­te­ten „Mind Games“ gekonnt in ihren eige­nen Klang­kos­mos.

Ganz neu dabei sind Tom­te, denen es – wie zuvor schon die Baren­aked Ladies – gelang, aus der eher unspan­nen­den Nabel­schau „Oh Yoko“ ein wun­der­ba­res Klein­od her­aus­zu­de­stil­lie­ren. Es wird viel­leicht doch mal Zeit, dass Tom­te ihr – seit lan­gem immer mal wie­der lose ange­kün­dig­tes – eng­lisch­spra­chi­ges Album auf­neh­men …