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Musik

Das Jahr des Schweins oder wie klingt Musik, die Hunger verbreitet?!

Ich hat­te vor kur­zem das Ver­gnü­gen einer äußerst inter­es­san­ten kul­tu­rel­len Ver­an­stal­tung bei­zu­woh­nen, aber bevor ich Euch ver­ra­te, was es war, muss ich mei­nen Gesichts­aus­druck beschrei­ben, der unwei­ger­lich auf­trat, als ich die Ein­tritts­kar­te dafür in den Hän­den hielt. Bin­nen Sekun­den wech­sel­te er von Unver­ständ­nis, Angst, Schock bis hin zu: Na, schau­en wir mal… Immer­hin dach­te ich schon an die ers­ten Flucht­mög­lich­kei­ten, die sorg­fäl­tig aus­ge­ar­bei­tet wer­den muss­ten.

Nun aber der Titel des Gan­zen: Das Gro­ße Chi­ne­si­sche Neu­jahrs­kon­zert zum Jahr des Schweins. Für mich als beken­nen­de Syn­thie­pop­pe­rin bis hin zu EBM-Beats-Lieb­ha­be­rin ein wah­rer Kul­tur­schock!

Kar­te in der Hand, ging es zur Esse­ner Phil­har­mo­nie und die Erwar­tun­gen waren wahr­lich nicht die bes­ten – immer­hin dürf­te es pein­lich wer­den mit­ten in der Ver­an­stal­tung aus der hin­te­ren Rei­he ein Schnar­chen zu ver­neh­men – dach­te ich.

Aber kaum erklan­gen die ers­ten Klän­ge, war an Schla­fen schon nicht mehr zu den­ken!

Nach einem Tag, den ich mit 3 Bröt­chen über die Run­den gebracht hat, war es kaum ver­wun­der­lich, dass ich nach den ers­ten 3 Tak­ten an Ente süß/​sauer, Früh­lings­rol­len, gebra­te­ne Nudeln und Bami Goreng dach­te. Das ging sogar so weit, dass mich mei­ne Freun­din wäh­rend der Ver­an­stal­tung in die Rip­pen boxen muss­te, weil mein Magen manch­mal lau­ter wur­de als die Solis­tin vor­ne.
Aber es wur­de einem auch viel gebo­ten, nicht nur für´s Ohr, son­dern auch für die Augen:
Man mag ja von den Asia­ten hal­ten, was man will – aber ich den­ke, es gab kein ein­zi­ges männ­li­ches Wesen im Saal, der nicht inner­lich nach die­sen zier­li­chen Püpp­chen vor­ne gelechzt hät­te… bloss gibt es natür­lich offen nie­mand zu, der sei­ne Ange­trau­te neben sich sit­zen hat. Him­mel, ich soll­te auch täg­lich Reis­sup­pe mit Stäb­chen essen und dazu noch Kampf­sport betrei­ben, damit ich so aus­se­he. Denn abge­se­hen von den urko­mi­schen Gebil­den auf der Büh­ne, die man wohl als tra­di­tio­nel­le Instru­men­te bezeich­nen kann, gab es auch eine Solis­tin, die die Schlag­in­stru­men­te so bear­bei­te­te als wäre sie eben einem Kampf­sport­trai­ning ent­sprun­gen. Die Geschwin­dig­keit war atem­be­rau­bend und die Art und Wei­se so fas­zi­nie­rend, dass selbst STOMP ein­pa­cken kann.
Auch wenn die Musik teils an Chi­na­re­stau­rants erin­ner­te, so war es den­noch ein bezau­bern­der Abend wie aus 1000 und einem Jackie Chan Film. 100%ig sehens­wert !