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Unterwegs

Buchstaben über der Stadt

Ich habe Radio­sen­dun­gen und Fil­me dar­über gemacht, habe mein Blog und das von ande­ren Leu­ten voll­ge­schrie­ben. Ver­mut­lich gibt es nur noch eine jour­na­lis­ti­sche Form, in der ich mich noch nicht über Dins­la­ken geäu­ßert habe: die Bil­der­ga­le­rie.

Dinslaken (Schriftzug)

Und genau das soll heu­te anders wer­den, denn ich habe das Wochen­en­de bei den Eltern mal genutzt, um Ihnen Dins­la­ken von allen Sei­ten zu zei­gen. Danach wer­den Sie ver­ste­hen, war­um ich Marl so schön fand.

Bevor wir los­le­gen, soll­ten Sie das gigan­ti­sche Stadt­por­trät auf der offi­zi­el­len Web­site der Stadt lesen und sich fol­gen­den Satz immer vor Augen hal­ten:

Spek­ta­ku­lä­res, Gigan­ti­sches oder Din­ge mit dem Eti­kett „Das muss man unbe­dingt gese­hen haben“ sucht der Besu­cher ver­geb­lich.

Und obwohl damit eigent­lich alles gesagt ist, geht es jetzt erst los:

Bahnhof (innen)

Bahn­fah­ren­der, kommst Du nach Dins­la­ken, so musst Du durch die­se hoh­le Gas­se. Mit ande­ren Wor­ten: Der Dins­la­ke­ner Bahn­hof ist der ein­zi­ge mir bekann­te, den man nur in eine Rich­tung ver­las­sen kann.

Lukkas (Bahnhofsgaststätte)

Ist das nicht mal eine schö­ne Ges­te? Ein sym­pa­thi­scher Name für eine Bahn­hofs­gast­stät­te, lei­der falsch geschrie­ben. Dem Laden muss man sehr zugu­te hal­ten, dass er einer der weni­gen in Dins­la­ken ist, in dem noch Live-Kon­zer­te loka­ler Bands statt­fin­den.

Bahnhofsplatz

Jetzt wis­sen Sie, was mit „Nie­der­rhei­nisch auf­ge­räumt“ gemeint sein könn­te: der Bahn­hof­platz von Dins­la­ken zur rush hour an einem Sams­tag­mit­tag.

Straßenbahnwendeschleife

Das Ende der Welt: Die Stra­ßen­bahn aus Duis­burg kommt in Dins­la­ken an, dreht eine klei­ne Run­de und fährt wie­der zurück.

Kreisverkehr in der Innenstadt

Das geo­gra­phi­sche Stadt­zen­trum. Von Dins­la­ken, nicht von Groz­ny.

Stadthalle und Rathaus (von links nach rechts)

Links sehen Sie die Stadt­hal­le, die zwar schon seit eini­gen Jah­ren „Kath­rin-Türks-Hal­le“ heißt (nach der Grün­dungs­in­ten­dan­tin der Burg­hof­büh­ne und einer Pio­nie­rin des deut­schen Kin­der- und Jugend­thea­ters – sagt der Thea­ter­ka­nal), aber an der Fas­sa­de, auf Weg­wei­sern und im Volks­mund immer noch „Stadt­hal­le“ genannt wird.

Roonstraße

Bit­te beach­ten Sie, dass der Foto­graf die­se Stra­ßen­sze­ne­rie nicht etwa zu ebe­ner Erde auf­ge­nom­men hat, son­dern von der Dach­ter­ras­se einer Tief­ga­ra­ge in der Innen­stadt.

Wohnhausfassade

Nach der Plei­te eines Beton­bal­kon­kü­bel­werks fand sich glück­li­cher­wei­se noch ein Abneh­mer für die Kon­kurs­mas­se.

Bahnstraße

Nach der Plei­te eines Beton­bal­konk… Ach nee, das wis­sen Sie ja schon.

Lichtburg-Center

Das alt­ehr­wür­di­ge Licht­burg-Cen­ter, das Kino im Ort. Hier habe ich mei­ne Jugend ver­bracht. Don­ners­tags war (ist) Kino­tag und da war ganz egal, was lief. Ich bin heu­te noch regel­mä­ßig beim Zap­pen ent­setzt, was ich alles gese­hen haben soll.

Neustraße

Die Haupt­ein­kaufs­stra­ße von Dins­la­ken.

Friseursalon

Ich schwö­re: Die­ses Bild ist heu­te ent­stan­den. Nicht in der Mit­te des letz­ten Jahr­hun­derts.

Eurogrill

Die bes­te Imbiss­bu­de zwi­schen der hol­län­di­schen Gren­ze und Bochum: der Euro­grill.

Drei-Uhr-Mann

Der „Drei-Uhr-Mann“: Falls Sie mal in Dins­la­ken stran­den und nach Laden­schluss (also nach 18:30 Uhr) noch Alko­hol brau­chen, sind Sie hier an der rich­ti­gen Adres­se. Außer­dem kann man dort ins Inter­net gehen und in aller Welt anru­fen.

Rheinische Post

Die Lokal­re­dak­ti­on der „Rhei­ni­schen Post“. Hier haben gro­ße Jour­na­lis­ten­kar­rie­ren begon­nen. Aber auch ich habe dort mei­ne ers­ten Tex­te ver­öf­fent­li­chen dür­fen.

Theodor-Heuss-Gymnasium

Mei­ne alte Schu­le. Hier habe ich für das Leben gelernt.

[Zwi­schen­ruf: „Sind wir bald fer­tig?“ – „Och … Joa.“]

Rittertor

Dins­la­ken ist aus einer Mot­te ent­stan­den. Hier sehen Sie das his­to­ri­sche Rit­ter­tor mit sei­ner mit­tel­al­ter­li­chen Krei­de­fas­sa­de.

Altmarkt

Der Alt­markt. Nadi­ne und Mei­ke genie­ßen die ers­ten Son­nen­strah­len des Jah­res.

Maibaum

Obwohl erst Febru­ar ist, steht auf dem Alt­markt ein Mai­baum. Er wird erst am 29. April abge­baut, um am nächs­ten Tag wie­der fei­er­lich auf­ge­stellt zu wer­den. Ist bil­li­ger als einen Lager­raum anzu­mie­ten.

Stadtkirche

Die Stadt­kir­che. Ich fra­ge mich gera­de auch, was ich Ihnen damit sagen will. Ach, rich­tig: Hier wur­de ich getauft und kon­fir­miert.

Heimatmuseum

Das Hei­mat­mu­se­um Vos­win­ckels­hof mit sei­nem moder­nen Anbau, von dem Sie hier nur eine nack­te Beton­wand sehen.

Stadtmauer

„Nie­mand hat die Absicht, eine Mau­er zu errich­ten“: In Dins­la­ken wur­de die alte Stadt­mau­er gera­de im letz­ten Jahr lie­be­voll wie­der­her­ge­stellt.

Trabrennbahn

Bekannt aus Film und Fern­se­hen: die Trab­renn­bahn Dins­la­ken. Muss immer in einem Atem­zug mit „Na, wo lau­fen Sie denn?“ genannt wer­den, sonst gil­det nicht.

Emscher

Die Emscher, das angeb­lich größ­te offe­ne Abwas­ser­sys­tem der Welt, fließt bei Dins­la­ken in den Rhein. Das müss­te man tou­ris­tisch doch viel bes­ser ver­mark­ten. Oder haben uns die Chi­ne­sen da schon wie­der über­holt?

Wegweiser

Natür­lich, Sie wol­len nur noch weg. Kein Pro­blem: die Part­ner­städ­te Agen und Arad sind nur eine Tages­rei­se ent­fernt.

Und wenn Sie jetzt rich­tig Lust bekom­men haben, Dins­la­ken ein­mal selbst zu erwan­dern: Kein Pro­blem, ich habe ihnen eine klei­ne Hil­fe bei Goog­le Maps hin­ter­legt.

Nächs­te Woche: So schön ist Bochum.